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Von der Apple Vision Pro bis hin zu rap-battlenden Avataren in Fortnite – ein Blick in die Zukunft der Kreativbranche.
Ein inspirierender Tag in London voller Impulse. Und ein Gedanke, der sich wie ein roter Faden durch alle Talks und Cases zieht: Technologie ist heute für alle zugänglich – aber was wir daraus machen, hängt von uns selbst ab.
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KI, Spatial Computing, immersive Welten – die Tools und Möglichkeiten sind unzählig. Und sie werden mächtiger. Doch Talent, also die Kombination aus Erfahrung und Fähigkeiten bleiben entscheidend. Denn Technologie allein schafft keinen kreativen Funken. Erst im Zusammenspiel mit menschlicher Intuition, kritischem Denken und dem befruchtenden gegenseitigen Austausch entsteht echter Impact.
Peter van Jaarsfield (Oliver+) formuliert es bildlich:
„AI is the ELEVATOR, thinking is taking the STAIRS.“
Technologie ist universell und verfügbar. Fähigkeiten und Erfahrung sind individuell und grenzenlos. Wer KI in der Kreativbranche sinnvoll nutzen will, braucht mehr als nur ein gutes Toolset – nämlich die Fähigkeit, es richtig einzusetzen. Und den Mut, zu hinterfragen. Denn je einfacher die Content-Produktion wird, desto eher entsteht Masse statt Klasse. Gute Ideen entstehen selten reibungslos – sondern durch Reibung. Friction makes it meaningful. Unsere fünf Take-Aways zum Thema Talent und Technologie:
1. Spatial Computing: Wenn die Welt zur Leinwand wird
Was heute noch wie Science-Fiction wirkt, könnte morgen der kreative Alltag sein: Brillen, die unsere Umgebung in Echtzeit erfassen, interpretieren – und erweitern.
Aktuell noch im Apple-Vision-Pro-Format, aber die Richtung ist klar: Sobald Hardware wie Wearables kleiner, erschwinglicher und alltagstauglich wird (ähnlich den Ray-Ban Glasses mit Meta-Integration), wird Spatial Computing durch KI-Features ein riesiges Potenzial entfalten.
Die KI sieht, was der Mensch sieht – und kann damit kontextbezogen unterstützen, gestalten oder erweitern. Denkbar für Kampagnen, Experiences oder sogar Echtzeit-Personalisierungen im öffentlichen Raum.
Derzeit nutzen große Agenturen und Eventplaner bereits Apple Vision Pros, um Kunden zu überzeugen und Konzepte, Renderings und andere Entwürfe erlebbar zu machen.
2. Hardware + KI = Turbo für Innovation
Ob Apple Vision Pro oder Meta Quest – Hardware wird durch KI nicht nur smarter, sondern auch schneller entwickelt.
Beispiel gefällig? Apple nutzt KI, um aus iPhone-Bildern „spatial photos“ zu erzeugen: Mehrere Linsen erzeugen Tiefeninformationen, die als räumliche Erinnerungen in der Vision Pro zum Leben erwachen.
Rechenleistung, Sensorik und KI greifen immer stärker ineinander – und eröffnen neue Möglichkeiten für Brand Storytelling, Product Demos oder VR-Erlebnisse.
3. Multimedia: Alles wird (mit allem) skalierbar
Früher war Hollywood das Zentrum der Ideen. Heute? Kann auch ein TikTok-Trend zum Film, ein Spiel zur Serie, ein Musikvideo zur AR-Experience werden.
Die mediale Wertschöpfungskette ist aufgebrochen – und bietet Marken neue Einstiegspunkte. Gleichzeitig geben sie einen Teil der Kontrolle über ihre Botschaft ab. Umso wichtiger wird die Wahl des richtigen Kanals. The Medium is the Message. Das Medium bestimmt nicht nur, wie etwas ankommt – es ist Teil der Botschaft. Wer heute kommuniziert, muss den Kanal genauso bewusst wählen wie den Inhalt.
4. Gaming: Der unterschätzte Milliardenmarkt
Mit 188 Milliarden Dollar Jahresumsatz ist Gaming kein Nischenmarkt mehr (zum Vergleich: Film & Musik machen etwa einen Jahresumsatz von 65 Milliarden Dollar) – sondern eine globale Bühne für Markenbindung, Community-Building und immersive Werbung.
Haz Dulull von Beyond Pixel hat für die BBC-Serie Rap Game UK eine Miniwelt in Fortnite erschaffen, in der Fans nach Serienende Rapbattles inmitten einer Partie neu erleben konnten – inklusive gigantischer Avatare.
Kampagnen, die nicht bei der Ausstrahlung enden, sondern als Erlebnis weiterleben – das ist die Zukunft.
5. Experiences: Werbung, die man erlebt
Im Anschluss an den Kongress haben wir das Outernet London besucht – ein eindrucksvoller Space für immersive Experiences. Jeder, der nach London kommt und sich für Marketing und Tech interessiert, sollte hier gewesen sein.
Fünf überdimensionale LED-Wände, auf denen 360°-Content abgespielt wird – vom Flug durch die Lüfte bis zum interaktiven Kunstwerk. Dazwischen: Werbung mit WOW-Effekt! So finanziert sich die für die Besucher kostenlose Experience.
Die chinesische Automarke Jaecoo setzte im zweiten Raum des Outernets noch eins drauf: Eine Jurassic-World-Experience im echten Auto, mit vibrierendem Sitz und Dinosaurier-Verfolgungsjagd inklusive. Werbung, die zum Spiel wird – und im Gedächtnis bleibt.
Technik allein ist (noch) nicht mächtig. Aber sie kann es sein, wenn du und ich sie richtig nutzen.
Der Creative Tech Europe Kongress war mehr als eine Tech-Demo – er war eine Einladung, das Zusammenspiel von KI, Kreativität und menschlichem Talent neu zu denken. Nicht nur in Tools, sondern in Perspektiven. Nicht nur in Automatisierung, sondern in Interpretation.
Wer künftig kreative Arbeit leisten will, muss nicht nur Neues lernen – sondern auch stetig Gelerntes anpassen. Schnell, mutig und immer wieder.
Unlearn. Relearn. Repeat. FAST!
Wir glauben: Die Zukunft gehört jenen, die Technik verstehen – aber sie kreativ interpretieren und dabei ihre ganz persönliche Nische finden.